Für Betroffene können Heuschnupfe, Nesselsucht und Co. zu einer regelrechten Plage werden.
Hierbei soll das Antihistaminikum Levocetirizin Abhilfe schaffen. Der Wirkstoff, soll den Anwendern helfen die allergischen Erkrankungen zu mindern beziehungsweise ganz zu beseitigen.
Doch wie genau wirkt diese Substanz? Ist sie wirklich so effektiv? Und wo liegt der Unterschied zu normalen Cetirizin? Wir haben uns den Arzneistoff genauer angesehen und festgestellt, dass…
Der Wirkstoff Levocetirizin
Levocetirizin ist ein Wirkstoff, der in der medizinischen Fachsprache zu der Gruppe der Antihistaminika zählt. Dieser Arzneistoff wird zur symptomatischen Therapie von allergischen Erkrankungen wie beispielsweise Heuschnupfen und Nesselsucht.
Erstmals wurde Levocetirizin im Jahre 2001 als effektiver Inhaltsstoff von einem Medikament namens Xusal durch das Unternehmen UCB aus Belgien auf dem Markt gebracht. In Deutschland ist Hexal der erste Hersteller. Dieser bringt die Substanz in einer OTC-Variante auf dem Markt.
Ein OTC-Produkt bedeutet, dass es eine „over the counter“ drug ist – Heuschupfen-Patienten und Personen, die unter anderen Allergien leiden, können das Präparat ohne Rezept kaufen.
CAS-Nummer: 130018-77-8
Formel: C21H25ClN2O3
Molmasse: 388,888 g/mol
Wirkungsweise von Levocetirizin
Bei unseren Recherchen können folgende Wirkungsweisen bei der Einnahme der Substanz feststellen:
- Reduzierung beziehungsweise Beseitigung von allergischen Erkrankungen und Reaktionen
- Hemmung gegen Entzündungen
- Antihistamine Effekte
- Keine anticholinerge Wirkung
- Keine kardiotoxischen Effekte
- Kaum Durchdringen der Blut-Hirn-Schranke
Der Wirkstoff blockiert die Histamin-vermittelte frühe Phase von allergischen Reaktionen.
Durch Levocetirizin wird die Verbreitung von Entzündungszellen und die Freisetzung von bestimmten Transmittern gefördert, die später allergische Reaktionen mindern. Das bedeutet, dass man die Tabletten vor dem Einsetzen der Pollensaison bereits einsetzen kann.
Eintritt und Dauer der Wirkung
Laut den Herstellerangaben und Medizinern tritt die Wirkung von Levocetirizin, ähnlich wie bei Cetirizin und anderen Antihistaminika, sehr schnell ein und hält lange an.
Aus diesem Grund sollte das Präparat nicht öfter als einmal pro Tag eingenommen werden.
Unterschied – Levocetirizin & Cetirizin
Cetirizin stellt den Mutter-Wirkstoff von Levocetirizin dar. Es gibt zwar zu beiden Substanzen Studien, jedoch gibt es noch keine konkreten, wissenschaftlichen Vergleichsstudien zu beiden, so dass die genaue Wirksamkeit noch nicht abschließend gegenübergestellt werden kann.
Aktuelle wissenschaftliche Berichte deuten aber an, dass Levocetirizin bessere Effekte bringen würde als die Mutter-Substanz Cetirizin. Außerdem würde Levocetirizin eine doppelt so starke Wirkung wie Cetirizin haben.
Anwendungsgebiete
Das Anti-Allergikum kann bei folgenden Erkrankungen und Beschwerden eingesetzt werden, um Linderung zu verschaffen:
- Heuschnupfen (Niesreiz, verstopfte Nase)
- Bindehautentzündung
- Entzündungen der Nasenschleimhaut (auch Rhinitis genannt) in Verbindung mit Augenbeschwerden
- chronische Nesselsucht (Urikaria) und Juckreiz
- Reduzierung beziehungsweise Beseitigung von Quaddelbildung
- Schnupfen
- Nasennebenhöhlenentzündungen
Levocetirizin Einnahme & Dosierung
Es wird empfohlen die Filmtablette unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit zu schlucken. Dabei sollte die übliche Tagesdosis von einer Tablette nicht überschritten werden. Die gesamte Behandlungsdauer hängt von der Intensität und dem Verlauf der Beschwerden ab.
Bei unseren Nachforschungen können wir nachlesen, dass der Wirkstoff erst von Kindern ab sechs Jahren eingenommen werden sollte.
Grundsätzlich sollte man sich zur Anwendung der Tabletten die Gebrauchsanweisung genauer durchlesen und gegebenenfalls einen Arzt oder Apotheker um Rat fragen.
Mögliche Nebenwirkungen
Arzneimittel mit dem Wirkstoff können unter anderem folgende Nebenwirkungen und unerwünschte Begleiterscheinungen haben:
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit
- Kopfschmerzen
- Heißhungergefühl, Gewichtszunahme
- Mundtrockenheit
- Bauchschmerzen, Übelkeit
- Hautausschlag, Juckreiz
- Sehstörung
- Hepatitis
- Muskelschmerzen
- Erregung, Aggressivität
- Epileptische Anfälle
- Erhöhte Leberfunktion
Was sie VOR der Einnahme beachten sollten
Bevor man zu dem Arzneistoff in Filmtabletten-Form greift, sollte man unbedingt folgendes beachten:
- Liegt eine Überempfindlichkeit beziehungsweise Unverträglichkeit gegen den Wirkstoff vor
- Leiden Sie an einer Niereninsuffizienz?
- Besteht eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckerarten?
- Leiden Sie an Epilepsie?
- Treten bei Ihnen Krampfanfälle auf?
Können Sie einer dieser Fragen mit „Ja“ beantworten, gilt eine besondere Vorsicht hinsichtlich der Einnahme von Levocetirizin.
Wer darf Levocetirizin nicht einnehmen?
Besondere Personengruppen sollten Filmtabletten mit diesem Arzneistoff nicht einnehmen:
- Wer an einer Laktose-Intoleranz leidet, der darf die Tabletten nicht anwenden.
- Außerdem sollte man während der Einnahme von Alkohol Konsum absehen, da es sonst zu Wechselwirkungen kommen kann.
- Anwender, die nach der Einnahme der Filmtabletten, eine Müdigkeit, eine Benommenheit oder auch Erschöpfung verspüren, sollten kein Auto fahren und auch keine Maschinen bedienen.
Schwangerschaft & Stillzeit
Hersteller von Levocetirizin Filmtabletten weisen daraufhin, dass es keine Hinweise beziehungsweise Informationen über die Sicherheit einer Anwendung des Wirkstoffes während der Schwangerschaft und Stillzeit gibt.
Es wird empfohlen, dass schwangere Frauen und stillende Mütter das Arzneimittel nur anwenden sollten, wenn der Nutzen gegenüber den möglichen Risiken und Gefahren deutlich überwiegt.
Diese Abwägung sollte man aber nicht alleine treffen, sondern nur in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneien
Bei unseren Recherchen fanden wir keine gefährlichen keine Wechselwirkungen des Antiallergikums mit irgendwelchen anderen Arzneimitteln. Und auch mit der Anti-Baby-Pille scheint es keine Wirkungsveränderung zu geben.
Erfahrungsberichte – Was sagen die Anwender?
Gerade das unverfälschte Wort des realen Anwenders in Form von Erfahrungsberichten und Bewertungen, kann die Entscheidung für oder gegen ein Arzneimittel sein.
Deshalb haben wir uns Erfahrungsberichte von Anwendern des Anti-Allergikums genauer angesehen und konnten dabei viel Positives aber auch die ein oder andere Kritik an dem Wirkstoff lesen.
So berichtet ein Anweder, dass das Präparat sehr gut gegen seine Hausstauballergie wirke. Der Effekt würde sehr schnell einsetzen, so dass eine Erleichterung rasch festzustellen sei. Weiter berichtet der Betroffene, dass er das Anti-Allergikum zirka drei Wochen eingenommen habe. Nach der Absetzung kam nach wenigen Tagen die Allergie zurück. Ohne die Tabletten sei der Alltag schwer zu ertragen, deshalb habe er wieder die Tabletten geschluckt. Die Beschwerden seien nach der Einnahme sehr schnell wieder verschwunden.
In einer anderen Rezession können wir nachlesen, dass das Arzneimittel auch bei einer anderen Person, die unter einer starken Allergie leidet, eine gute Wirkung gezeigt habe. Der Anwender schreibt, dass sie Levocetirizin anstatt Xyzal einnehme. Sie sei mit den Effekten sehr zufrieden, denn es setze nach kurzer Zeit eine Linderung ihres Zustandes ein. Jedoch wird berichtet, dass sie auch Nebenwirkungen wie einen trockenen Mund und Mundgeruch verspürte.
Ein Patient, der an Heuschnupfen leidet, schreibt, dass er bereits eine Neigung zu allergischem Asthma habe. Er berichtet, dass die Substanz das Niesen und Husten lindern würde.
Jedoch klagt der Betroffene klagt nach der Einnahme der Tabletten über Müdigkeit, die in Schüben auftrete. Es falle ihm schwer am Computer seine Arbeit weiterauszuführen, denn er könne kaum die Augen aufhalten und würde am PC fast einschlafen. Zudem würden eine Konzentrationsschwäche und starke Stimmungsschwankungen kommen.
Da der Wirkstoff sehr lange (24h) wirkt, empfehlen wir das jeweilige Präparat Abends einzunehmen. So verhindert man dass die anfänglichen Müdigkeitserscheinungen, den Arbeitsalltag erschweren.
Welche Präparate enthalten Levocetirizin?
Mittlerweile gibt es mehrere Hersteller die Präparate mit dem Wirkstoff Levocetirzin auf dem Markt anbieten.
- Levocetirizin Hexal bei Allergien 5mg
- Levocetirizin Micro Lab 5mg
- Levocetirizin Stada 5mg
- Levocetirizin Bluefish 5mg
Alle Arzneimittel weisen eine Dosierung des Wirkstoffs von 5mg pro Filmtablette.
Rezeptpflicht bei Levocetirizin
Seit 1. April 2019 ist der Arzneistoff auch in Apotheken, Versandapotheken und in Online-Shops erhältlich – es liegt keine Verschreibungspflicht mehr vor.
Die geänderte Arzneimittelverschreibungsverordnung lässt zu, dass Verbraucher ohne Rezept das Präparat in Tablettenform kaufen können.
Wer lieber zu Tropfen oder Saft greifen möchte, der muss sich diese Mittel von einem Arzt verschreiben lassen, denn sie sind rezeptpflichtig.
Wo Sie diese günstig kaufen können
Arzneimittel mit dem Wirkstoff kann man in ortsüblichen Apotheken und in Online-Apotheken rezeptfrei kaufen.
Da es sich bei Levocetirizin nicht um einen apothekenpflichtigen Wirkstoff handelt, können Sie diesen auch bei einigen Händlern über Ebay und auch über Amazon beziehen.
Zu unserem Recherchezeitpunkt haben wir festgestellt, dass die Online Versandapotheke die günstigste Variante ist, ein Medikament mit dieser Substanz zu kaufen. Dort kann man klare Vorteile hinsichtlich dem Preis entdecken.
FAQ – Häufige Fragen zu Levocetirizin
Im Folgenden haben wir häufig gestellte Fragen zu dem Wirkstoff zusammengefasst.
Wann kann ich Levocetirizin nutzen?
Man kann die Filmtabletten anwenden, wenn man beispielsweise unter Heuschnupfen oder Nesselsucht leidet.
Welche Präparate beinhalten Levocetirizin?
Diese Hersteller verwenden den Wirkstoff: Hexal, Micro Lab, Stada sowie Bluefish.
Reduziert Alkohol die Wirksamkeit von Levocetirizin?
Während der Einnahme der Filmtabletten sollte man von Alkohol Konsum absehen.
Kann ich Levocetirizin in der Schwangerschaft nehmen?
Grundsätzlich ja, aber es sollte eine Absprache mit dem Arzt stattfinden.
Sie wollen Ihre Erfahrungen mit Levocetirizin teilen?
Oder wurden Ihre Fragen noch nicht beantwortet?
Dann nutzen Sie einfach die Kommentarfunktion unter diesem Artikel. Wir freuen uns über neue Fragen oder Ihre Erfahrungsberichte und reagieren so schnell wie möglich!
Levocetirizin Alternativen
Sind Sie geplagt von den Folgen einer Allergie, vertragen aber Levocetirizin nicht bzw. vielleicht entfaltet es bei Ihnen nicht die gewünschte Wirkung, besteht die Möglichkeit auf Alternativen zurück zu greifen.
Hierbei zu nennen sind Arzneimittel mit den Wirkstoffen Cetirizin oder Loratadin.
Fazit
Levocetirizin scheint ein effektives Anti-Allergikum darzustellen. Laut Erfahrungsberichten setzt die Wirkung bei den meisten Anwendern sehr schnell ein und hält lange an. Aber natürlich sind auch hier die üblichen Nebenwirkungen von Antiallergika zu finden, die den einen härter den anderen weniger hart treffen.