Jeder kennt die chronische Lungenerkrankung Asthma, bei der sich die Bronchien verengen und die Betroffenen schwere Atemprobleme bekommen.
Eine Reihe von typischen Auslösern verschlimmert die Symptome. Dazu gehören Allergene, körperliche Belastungen, kalte Luft, Rauch, Staub und Infektionen der Atemwege. Typische Anzeichen für Asthma sind Kurzatmigkeit, ein Engegefühl in der Brust, Husten, Keuchen und Atemnot. Diese Symptome beeinträchtigen oft auch den Schlaf.
Hier erfahren Sie, welche etablierten und neuen Therapien es für diese Krankheit gibt.
Kann die moderne Medizin Asthma heilen?
Momentan ist Asthma noch nicht heilbar. Die Behandlungen zielen darauf ab, die Symptome zu reduzieren und damit eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen. Das bedeutet, dass sich Kinder besser entwickeln können und Erwachsene weniger Anfälle erleben. Noch immer werden Studien durchgeführt, um Ansatzpunkte zu finden, um Asthma irgendwann heilen zu können.
Asthmabehandlungen
Bei den Medikamenten zur Behandlung von Asthma gibt es zwei Gruppen: Reliever zielen auf eine schnelle Linderung der Symptome ab. Controller dienen zur langfristigen und vorbeugenden Behandlung.
Bei einigen Patienten sind außerdem Allergiemedikamente erforderlich. Normalerweise entscheidet der behandelnde Arzt in Absprache mit dem Patienten, welche Medikamente sich am besten zur Behandlung eignen.
Alle Behandlungen haben das Ziel, Entzündungen zu reduzieren und die Atemwege zu öffnen, sowie die Überproduktion von Schleim zu stoppen.
Zu den Controllern gehören:
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Inhalatoren mit Kortikosteroid wie Fluticason und Budesonid
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Leukotrien-Modifikatoren für die orale Einnahme
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Lang wirkende Beta-Agonisten zum Inhalieren wie Salmeterol und Formoterol
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Kombinationsinhalatoren, beispielsweise Flutiform oder Symbicort
Zu den schnell wirkenden Relievern gehören:
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Kurz wirksame Beta-Agonisten wie Albuterol und Levalbuterol.
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Anticholinergika
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Orale und intravenöse Kortikosteroide
Nebenwirkungen von Asthmamedikamenten
Die häufigsten Nebenwirkungen von Kortikosteroiden zum Inhalieren sind Heiserkeit, Halsschmerzen und Pilzinfektionen im Rachenraum. Das Risiko dieser Nebenwirkungen kann verringert werden, indem man den Mund nach jeder Anwendung eines Inhalators mit Wasser ausspült.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Relievern zählen Zittern, beschleunigter Herzschlag und Kopfschmerz. Solche Beschwerden verschwinden normalerweise aber schnell.
Welche neuen Asthmabehandlungen gibt es?
Auch wenn die medizinische Forschung die genauen Ursachen von Asthma noch nicht genau kennt und die Krankheit noch nicht heilen kann, gibt es doch Therapieansätze, die Alternativen zu den herkömmlichen Medikamenten darstellen.
Biologika
Eine relativ neue Form der Asthmatherapie sind Biologika, die auf das Immunsystem abzielen. Sie blockieren die Aktivität von Chemikalien, die zum Anschwellen der Atemwege führen. So kann man Asthmaanfällen vorbeugen und starke Anfälle abschwächen.
Omalizumab behandelt schweres Asthma, das durch Allergien ausgelöst wird. Mepolizumab, Reslizumab und Benralizumab behandeln schweres Asthma, das durch eine Art weißer Blutkörperchen verursacht wird, die als Eosinophile bezeichnet werden (eosinophiles Asthma). Diese Medikamente werden durch Infusionen oder Injektionen angewendet. Sie sind wirksam, aber sehr teuer und haben teilweise erhebliche Nebenwirkungen durch Überreaktionen des Immunsystems.
Leukotrien-Modifikatoren
Eine Gruppe von Asthmamedikamenten wirkt, indem sie die Wirkung von Leukotrien blockiert. Diese Chemikalien straffen und verengen die Atemwege während eines allergischen Asthmaanfalls.
Leukotrien-Modifikatoren wie Montelukast, Zafirlukast und Zileuton werden oral eingenommen, um Asthmaanfällen vorzubeugen oder sie abzumildern.
Bronchiale Thermoplastik
Die bronchiale Thermoplastik ist ein chirurgisches Verfahren, das bei schwerem Asthma angewendet wird, wenn es sich durch andere Behandlungen nicht verbessert hat.
Bei dieser Technik wird Hochfrequenzenergie auf die Atemwege angewendet. Die erzeugte Hitze zerstört einen Teil der glatten Muskulatur, welche die Atemwege auskleidet. Dadurch verhindert man, dass der Muskel die Atemwege verengen und blockieren kann.
Eine bronchiale Thermoplastik wird normalerweise in drei Sitzungen im Abstand von jeweils drei Wochen durchgeführt. Obwohl auch dieser Eingriff Asthma nicht heilen kann, führt er doch zu einer deutlichen Linderung der Symptome.
Fazit: Viele Behandlungsmöglichkeiten, keine Heilung
Asthmatiker haben heute viele Möglichkeiten, ihre Krankheit zu behandeln. Die meisten Menschen mit Asthma können ein normales und aktives Leben führen. Eine vollständige Heilung wird aber auch in absehbarer Zeit nicht möglich sein.