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E-Zigarette, Vapes und Co. – sind die Alternativen wirklich besser als Rauchen?

Das Rauchen erlebt seit einigen Jahren ein Comeback. Doch schon längere Zeit kommen nicht nur die herkömmlichen Glimmstängel zum Einsatz, sondern auch zahlreiche Alternativprodukte, z.B. erfreuen sich E-Zigaretten und Vapes stetig wachsender Beliebtheit. Die Tabakindustrie wirbt unter anderem damit, dass diese modernen Alternativen gesünder als klassische Zigaretten seien.

Mit wachsender Beliebtheit der E-Zigaretten, Vapes und Co., gerade auch bei jüngeren Zielgruppen, wurde diese werbetechnisch clever platzierte These einiger Unternehmen aus der Tabakindustrie natürlich schnell zu einem viel diskutierten Thema. Denn ist es tatsächlich so, dass diese Alternativen weniger schädlich und besser sind als herkömmliche Zigaretten?

Von Aktivkohlefiltern bis zu E-Zigaretten: Alternativen zum herkömmlichen Rauchen

Abseits der Alternativprodukte zu Zigaretten, die in den letzten Jahren den Markt regelrecht überfluten, hat sich auch das Rauchen herkömmlicher Zigaretten in den letzten Jahren weiterentwickelt. Viele Raucherinnen und Raucher nutzen inzwischen Aktivkohlefilter, die Schadstoffe in den Zigaretten reduzieren und das Rauchen so schadstoffärmer gestalten – ohne dass auf den Geschmack oder die gewohnte Routine verzichtet werden muss.

Die wohl populärste Alternative zum herkömmlichen Rauchen stellen heute die sogenannten E-Zigaretten dar. Diese elektronischen Geräte erhitzen eine Flüssigkeit, das sogenannte Liquid, das meist aus Propylenglykol, Glycerin, Nikotin und Aromastoffen besteht. Im Gegensatz zu normalen Zigaretten entsteht dabei kein Tabakrauch, sondern ein Nebel, der inhaliert wird – daher spricht man dabei auch vom Dampfen.

Eine weitere Alternative zum herkömmlichen Rauchen von Zigaretten stellen Tabakerhitzer dar, die ähnlich wie E-Zigaretten funktionieren, aber Tabak verwenden. Bei den sogenannten Heets wird der Tabak auf Temperaturen von 250 bis 350 Grad erhitzt, anstatt ihn zu verbrennen, wodurch ein Aerosol entsteht, das eingeatmet wird. Dadurch wird vermieden, dass Verbrennungsprodukte wie Asche und typischer Zigarettengeruch entstehen.

Nicht zuletzt finden sich auf dem Markt der heutigen Tabakindustrie auch Vaporizer, kurz Vapes, die sich von E-Zigaretten und Tabakerhitzern unterscheiden. Sie werden zur Verdampfung von getrockneten Kräutern, Harzen oder Extrakten verwendet. Während also E-Zigaretten eine Flüssigkeit (Liquid) erhitzen und Tabakerhitzer speziell für die Erhitzung von Tabak entwickelt sind, verdampfen Vapes verschiedene Wirkstoffe aus trockenem Material, ohne eine Verbrennung.

All diese modernen Alternativen bieten also im Vergleich zum Rauchen klassischer Zigaretten eine andere Form des Konsums an. Trotzdem bleibt die Frage offen, ob deren potenzielle Gesundheitsgefahren tatsächlich geringer eingeschätzt werden können.

Die unterschätzten Gesundheitsrisiken der Alternativprodukte

Heute ist sich die Wissenschaft nahezu einig: Keine der Alternativen zu herkömmlichen Zigaretten ist frei von gesundheitlichen Risiken, auch wenn diese insgesamt weniger Schadstoffe freisetzen.

So enthält etwa der Dampf von E-Zigaretten in der Regel zwar geringere Mengen an krebserregenden und schädlichen Substanzen, da kein Tabak verbrannt wird, doch auch der Dampf, der durch das Erhitzen des Liquids entsteht, ist keineswegs harmlos: Einige Inhaltsstoffe können potenziell schädlich für die Lunge und das Herz sein.

Gerade die Kennzeichnungspflicht für Aroma- und Geschmacksstoffe in nikotinfreien Liquids ist in Deutschland bisher nicht streng geregelt. Dementsprechend sollte auch die Unsicherheit über die genauen Inhaltsstoffe und deren mögliche gesundheitliche Auswirkungen nicht unterschätzt werden.

Auch Tabakerhitzer, bei denen der Tabak auf 250 bis 300 Grad erhitzt, aber nicht verbrannt wird, können nicht ohne Risiko konsumiert werden. Zwar entstehen hier in der Regel ebenfalls weniger Schadstoffe als bei herkömmlichen Zigaretten, doch werden trotzdem gesundheitsschädliche Substanzen freigesetzt – darunter sogar einige, die in höherer Konzentration vorkommen als in klassischen Zigaretten.

Ebenso wenig frei von gesundheitlichen Risiken sind Vapes. Auch die im Dampf der Vaporizer enthaltenen Substanzen können auf Dauer zu Lungenschäden führen. Zudem besteht die Gefahr, dass Augen und Atemwege gereizt werden und die beim Vapen ausgestoßenen Aerosole das Herz-Kreislauf-System belasten.

Bei allen Alternativen, bei denen Nikotin in irgendeiner Weise konsumiert wird, gilt natürlich zusätzlich ein hohes Suchtpotenzial. Wer glaubt, durch den Wechsel zu E-Zigaretten, Vapes und Co. auf eine deutlich ungefährlichere Alternative umzusteigen, unterschätzt nicht selten die Risiken und die damit möglicherweise einhergehenden gesundheitlichen Schäden.

Im Vergleich: Moderne Alternativen vs. herkömmliche Zigaretten

So kann schonmal festgehalten werden, dass auch die vielen Alternativen zu herkömmlichen Zigaretten auf dem Markt der Tabakindustrie zwar im Schnitt weniger Schadstoffe freisetzen, jedoch nicht als gesunde Optionen bezeichnet werden sollten.

Mit Blick auf E-Zigaretten geht man mittlerweile davon aus, dass die hierbei verdampften Liquids weniger krebserregende Substanzen und Atemgifte freisetzen als herkömmliche Zigaretten. Auch Studien belegen dies mittlerweile. Für Menschen, die Schwierigkeiten haben, vollständig auf Nikotin zu verzichten, könnten E-Zigaretten im Vergleich zu klassischen Zigaretten daher das kleinere Übel sein.

Dennoch sind auch E-Zigaretten keineswegs harmlos. Auch bei deren Konsum werden Stoffe frei, die das Risiko für Krankheiten wie Lungenkrebs oder chronische Atemwegserkrankungen erhöhen können.

Ähnlich sieht es nach aktuellem Wissensstand auch bei Vapes und Tabakerhitzern aus. Sie können das Risiko für bestimmte Erkrankungen – im Vergleich zum Konsum klassischer Zigaretten – zwar senken, jedoch nicht vollständig eliminieren. Noch fehlen auch Langzeitstudien zu den Auswirkungen der Alternativprodukte, sodass die langfristigen gesundheitlichen Folgen bis heute nicht abschließend geklärt sind. Daher bleibt die Frage, wie groß die gesundheitlichen Vorteile gegenüber traditionellen Zigaretten wirklich sind, bisher offen.

Besondere Gefahren: Dual-Use-Verhalten und die Anziehungskraft auf junge Zielgruppen

Nicht zuletzt sollten mit Blick auf die immer beliebter werdenden Alternativprodukte drei besondere Probleme beachtet werden. So ist es eine Tatsache, dass viele Menschen solche Alternativen nutzen, um ihre Nikotinsucht zu bekämpfen, dabei allerdings weiterhin auch herkömmliche Zigaretten rauchen. Dieses sogenannte „Dual-Use“-Verhalten kann dazu führen, dass insgesamt sogar mehr Schadstoffe inhaliert werden.

Zudem zeigen Studien, dass die meisten Menschen, die von Tabak auf E-Zigaretten umsteigen, auch nach längerer Zeit weiterhin E-Zigaretten konsumieren. Dementsprechend erweisen sich E-Zigaretten und Co. als Methode zur Rauchentwöhnung als nicht besonders effektiv.

Natürlich darf auch die Problematik der besonderen Attraktivität dieser Produkte für junge Zielgruppen nicht vergessen werden. Die große Vielfalt an süßen und fruchtigen Geschmacksrichtungen macht die Alternativprodukte oft besonders für Kinder und Jugendliche interessant. In Kombination mit dem modernen und ansprechenden Design tragen diese Geschmacksrichtungen dazu bei, dass junge Menschen besonders früh mit dem Konsum beginnen und langfristig erhebliche gesundheitliche Folgen davontragen können.

Dementsprechend ist auch weiterhin eine kritische Auseinandersetzung mit den Alternativen zum herkömmlichen Rauchen notwendig. Fest steht: Auf die vielen Versprechen der Tabakindustrie bezüglich der zahlreichen neuen Alternativprodukte auf dem Markt sollte man, vor allem mit Blick auf die eigene Gesundheit, nicht vertrauen.

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