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Prostata Awareness-Day – mehr Aufmerksamkeit für das versteckte Organ

Am 17. November jeden Jahres wird der Prostata Awareness-Day begangen. Er soll Aufmerksamkeit auf ein Thema lenken, das sonst häufig in der Versenkung verschwindet. Krebserkrankungen der Prostata sind bei Männer die am häufigsten auftretende bösartige Krankheit mit Wachstum in den letzten Jahrzehnten. Es gibt verschiedene Ursachen, Risiken und auch Behandlungsmöglichkeiten. Dank Früherkennungssystemen ist es heute sehr viel besser möglich die Erkrankung zu erkennen und dementsprechend zu behandeln.

Prostatakrebs – wie häufig kommt er in Deutschland vor?

Mit einer Statistik von rund 22,7 % ist Krebs der Prostata in Deutschland die häufigste Erkrankung bei Männern (Krebserkrankung)). Zu differenzieren ist zwischen einer gutartigen Vergrößerung der Prostata und einer malignen Hyperplasie. Wie bei vielen Krebsarten gilt auch hier, dass eine vollständige Heilung wahrscheinlicher ist, wenn die Erkrankung früh entdeckt wird.

Dennoch führt der Krebs oft zum Tod, nach Lungenkrebs ist Prostatakrebs die zweithäufigste Todesursache unter den Krebsarten. Die ansteigende Rate der Krankheitsfälle in den letzten 30 Jahren ist darauf zurückzuführen, dass es immer mehr Früherkennungsmaßnahmen gibt. Dadurch werden die Fälle schneller detektiert und folglich auch statistisch erfasst.

Betroffen sind primär Männer ab 50, wobei der statistische Höhepunkt ab 70 Jahren gefunden wird. Tatsächlich sterben heute 9 von 10 Männern nicht mehr ursächlich am Prostatakrebs, was auch auf die große Bandbreite an Behandlungsmöglichkeiten zurückzuführen ist. Tatsächlich wurde in den letzten Jahren festgestellt, dass die Dunkelziffer von Krebsfälle noch viel höher ist. Rund 9 von 10 Männern über einem Alter von 90 Jahren wiesen in Untersuchungen Post Mortem Prostatakrebs-Zellwachstum auf. Eine Diagnose diesbezüglich haben sie aber nicht erhalten.

Wie wird Prostatakrebs heute behandelt?

Die Behandlungsstrategie kann nur gemeinsam mit dem Onkologen im jeweiligen Einzelfall bestimmt werden. Zunächst wird das Ist-Stadium bestimmt. Dabei können Ärzte feststellen, wie weit der Krebs bereits fortgeschritten ist und sich dann für eine Behandlungsmethode entscheiden. Im Frühstadium entdeckt wird der Behandlungsfokus auf die Heilung gesetzt. Hierfür ist eine operative Entfernung des Organs erforderlich und hier gibt es deutliche Verbesserungen im Vergleich zu vor 30 Jahren!

Betroffene stellen sich trotzdem häufig die Fragen: Wie wird Prostatakrebs operiert und welche Behandlungsoptionen gibt es sonst noch?

Ein relativ neues Verfahren ist die Entfernung der Prostata mittels DaVinci Roboter. Diese roboterassistierte Entfernung des Organs arbeitet nicht nur präziser, sondern ermöglicht auch ein schonenderes Vorgehen. Dadurch kann der Patient nicht nur (im besten Fall) geheilt werden, auch die Funktionen der Urogenitaltraktes (Potenz, Kontinenz) bleiben wahrscheinlicher erhalten.

Der Roboter ist ein hochpräzises System und unterstützt den Arzt bei der Ausführung seiner Tätigkeit. Operiert werden kann damit ohne eine Eröffnung der Bauchdecke, das Sichtfeld wird durch eine Kamera in dreidimensionaler Optik bereitgestellt. Durch diese visuelle Verbesserung lässt sich die Prostata optimal entfernen, ohne dabei gesundes Strukturen zu beschädigen oder zu verletzen.

Der Einsatz von Hormonen und Chemotherapie

Anders als viele andere Krebsarten wächst der Prostatakrebs langsam. Wenn der betroffene Mann zum Zeitpunkt der Entdeckung schon ein erhöhtes Lebensalter erreicht hat, wird oftmals auf abwartendes Verhalten gesetzt. Die Gefahr, dass sich ernsthafte Symptome durch den Krebs entwickeln, lässt sich durch permanentes Monitoring sehr gut einschätzen. Erfolgt keine Operation, wird oft mithilfe von Hormongaben ein weiteres Wachstum der Prostata- und Krebszellen unterdrückt. Dieses Wachstum hängt vom Vorhandensein der Androgene im Körper ab, dazu gehört z.B. Testosteron.

Schlägt eine solche Behandlung nicht an, kommt unter Umständen die Durchführung einer Chemotherapie in Betracht. Sie wird nach Goldstandard nicht singulär, sondern kombiniert mit der Hormontherapie durchgeführt.

In früheren Jahren war es durchaus üblich, zur Reduktion der Hormonbildung eine chirurgische Kastration anzustreben. Hierfür wurden dem betroffenen Mann die Hoden amputiert, heute wird lediglich das Gewebe entfernt, was für die Androgenproduktion verantwortlich ist.

Weiterleben nach der Behandlung – Männer mit Prostatakrebs

Krebsarten wie der Eierstockkrebs bei Frauen und der Prostatakrebs beim Mann sorgen auch bei erfolgreicher Behandlung oft für rapide Einschränkungen und Veränderungen des Lebens. Eine radikale Prostataektomie ist ein schwerer Eingriff. Auch wenn er heute deutlich weniger invasiv erfolgen kann, braucht es im Schnitt mehrere Wochen bis zur vollständigen Heilung und der Patient muss sich schonen.

Wichtig ist außerdem, auch die Psyche nicht außer Acht zu lassen. Eine Krebsdiagnose ist immer ein schwerer Einschnitt ins Leben und geht mit zusätzlichen emotionalen Belastungen einher. Es sind nicht nur körperliche Gebrechen, die selbst bei Heilung zusätzlich auftreten können. Es sind auch Depressionen, Ängste und teilweise sogar unkontrollierte Emotionen, die eine Rolle spielen.

Das Tätigkeitsfeld der Psychoonkologie ist hier von höchster Wichtigkeit. Betroffene haben außerdem die Möglichkeit, über Selbsthilfegruppe andere Beteiligte kennenzulernen und sich mit ihnen auszutauschen.

Fazit: Prostata Awareness ist wichtig

Über alles, was innerhalb des Körpers liegt, wird selten gesprochen. Dabei ist Prostata Awareness ein äußerst wichtiges Thema und von großer Bedeutung. Primär sind ältere Männer von Krebserkrankungen in diesem Bereich betroffen, allerdings gibt es auch junge Patienten. Es lohnt sich also für Männer aller Altersklassen, die versteckt sitzende Prostata nicht außer Acht zu lassen. Symptome wie Miktionsstörungen können harmloser Natur sein. Wenn es aber um Krebsvorsorge geht, ist ein Test zu viel besser als ein Test zu wenig.

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