Tetrahydrocannabinol, kurz THC, ist einer der Wirkstoffe (Cannabinoide) der in der Hanfpflanze vorkommt. Dieser ist zuständig für die berauschende Wirkung beim Cannabis Konsum. Aber auch der medizinische Nutzen von Cannabinoiden wie THC, wird immer wieder in wissenschaftlichen Studien dargelegt. So wird auch die Frage der Legalisierung zur Zeit in vielen Ländern wie auch bei uns in Deutschland stark diskutiert.
Alles, was Sie zu Tetrahydrocannabinol wissen müssen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Tetrahydrocannabinol (THC) – Was ist das eigentlich?
Tetrahydrocannabinol bzw. THC ist ein Wirkstoff, der zu den Cannabidoiden gehört und aus dessen Konsum eine psychoaktive bzw. berauschende Wirkung hervor gerufen wird. Tetrahydrocannabinol kommt überwiegend in Hanfpflanzen vor.
CAS-Nummer: 1972-08-3
Formel: C21H30O2
Molmasse: 314.45 g/ml
Unterschied zwischen CBD & THC
CBD und THC sind beides Wirkstoffe aus der Hanfpflanze, sogenannte Cannabinoide. Beide Stoffe haben jedoch unterschiedliche Wirkungsweisen. Während THC psychoaktiv wirkt und für ein berauschendes Gefühl sorgen kann, tut CBD ( Cannabidiol)dies nicht. Dies liegt an der unterschiedlichen Strukturformel der beiden Stoffe.
Tetrahydrocannabinol (THC) bindet sich an die CB1 Rezeptoren des Endocannabinoid Systems im menschlichen Körpers und sorgt hier für das Gefühl des „High-Seins“. Cannabidiol (CBD) kann sich auf Grund der unterschiedlichen Strukturformel nicht an die CB1 Rezeptoren binden und eine psychoaktive Wirkung bleibt aus.
Neben euphorischen Gefühlen und der verschiedenen Auswirkungen auf die Psyche birgt Tetrahydrocannabinol auch Nebenwirkungen. CBD hat hingegen eher weniger Nebenwirkungen auf die Psyche des Menschen.
Die Erforschung der Cannabinoide zeigt, dass sie, richtig angewandt und dosiert, im medizinischen Sinne eine ganze Reihe von positiven Effekten haben können. Dabei haben sich vor allem Kombinationen aus THC und CBD als äußert wirkungsvoll herausgestellt
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Wie wirkt das Cannabinoid THC im menschlichen Körper?
THC wirkt auf zwei Rezeptoren, die im menschlichen Körper vorkommen. Dabei handelt es sich um die CB1 und CB2 Rezeptoren. Erstere kommen in verschiedenen Zellen unter anderem den Nervenzellen vor und sorgen dafür, dass Neurotransmitter ausgeschüttet werden. Die CB2 Rezeptoren kommen dagegen in den Immunzellen vor und sorgen für die Ausschüttung von Zytokin.
Medizinische Anwendungsgebiete von THC
Tetrahydrocannabinol findet in vielen medizinischen Gebieten Verwendung und kann helfen bei:
- Schlafproblemen
- Epilepsie
- Athritis und Multiple Sklerose
- Übelkeit
- Schmerzen
- Angststörungen
Außerdem wirkt es entzündungshemmend und entspannend. Es gibt zahlreiche Einsatzgebiete und eine ganze Menge, so sind sich viele Forscher einig, sind noch gar nicht entdeckt. Einige Studien sprechen sogar von einer positiven Wirkung von Cannabinoiden wie THC in der modernen Krebsbehandlung.
Die Droge THC – Wie ist die Rechtslage in Deutschland?
Der Kauf, Besitz und Konsum von Drogen, die den Wirkstoff Tetrahydrocannabinol enthalten, ist in Deutschland illegal.
Tetrahydrocannabinol, welches sich in Hanf bzw. Haschich befindet ist in der Regel nur auf illegale Weise zu erhalten. Lediglich medizinisches Tetrahydrocannabinol ist in Deutschland legal zu erwerben, allerdings auch nur auf Rezept, das ein Arzt ausstellen muss. Viele Ärzte tun sich allerdings schwer damit medizinisches Marihuana auf Rezept auszustellen.
Wie lange ist THC per Drogentest nachweisbar?
Ein Drogentest kann mittels einer Urinprobe oder eines Bluttests durchgeführt werden.
- Im Urin ist Tetrahydrocannabinol über einen Zeitraum einiger Tage nachweisbar
- Im Blut lässt sich Tetrahydrocannabinol über einen Zeitraum von 3 bis 5 Tagen nachweisen
Je mehr und regelmäßiger man konsumiert, desto mehr THC wird im Körper gespeichert und desto länger lässt sich Tetrahydrocannabinol nachweisen.
WARNUNG! THC Gehalt in Cannabis verdoppelt
Durch eine Studie wurde aufgedeckt, dass sich der Wert von Tetrahydrocannabinol seit dem Jahr 2006 verdoppelt hat. In der gleichen Menge Gras befindet sich heute also doppelt so viel Tetrahydrocannabinol wie noch vor einigen Jahren. Dies liegt daran, dass immer mehr Hanfpflanzen mit einem höheren Tetrahydrocannabinol Gehalt angepflanzt werden. Die Verkäufer profitieren, da mit diesem Anstieg auch eine Erhöhung des Preises einhergeht.
Leidtragende sind die Verbraucher. Ohne es zu wissen nehmen sie so die doppelte Menge des Wirkstoffes THC auf, dessen Wirkung nicht unterschätzt werden sollte. THC begünstigt viele verschiedenen psychischen Krankheiten und kann zum Beispiel vorhandene Angstzustände oder auch Depressionen verstärken.
Diese psychoaktiven Wirkungen können in gewissen Maßen durch das enthaltende CBD ausgeglichen werden. Denn CBD hat die Eigenschaften die CB1 Rezeptoren des Endocannabonoid Systems zu blockieren und somit die Wirkung von THC zu regulieren. Allerdings sinkt der Anteil von CBD drastisch in Pflanzen mit erhöhtem Tetrahydrocannabinol.
Welche Nebenwirkungen hat THC?
Tetrahydrocannabinol sorgt durch den Konsum von Cannabis für verschiedene Nebenwirkungen auf psychoaktiver Ebene. In den meisten Fällen sorgt Tetrahydrocannabinol für ein Hochgefühl, allerdings kann dieses auch umschlagen und man empfindet plötzlich Traurigkeit oder Angst oder es können Halluzinationen auftreten. Die Wahrnehmung kann sich während des Konsums verändern und die Informationsverarbeitung des Gehirns leidet nachweislich unter dem langfristigen Konsum.
Durch den Konsum von Cannabis und dem darin enthaltenden Tetrahydrocannabinol kann es allerdings auch zu körperlichen Auswirkungen kommen. Häufig sind ein trockener Mund und plötzlich auftretende starke Müdigkeit. Schwindel, ein starkes Hungergefühl, sowie Herzrasen oder abfallender Blutdruck können ebenfalls eine Folge des Konsums sein.
Kann es zu einer THC Überdosis kommen?
Eine Überdosis von Tetrahydrocannabinol ist theoretisch möglich aber sehr unwahrscheinlich. Denn sobald der menschliche Körper Tetrahydrocannabinol konsumiert, wird im Gehirn ein Hormon frei gesetzt, dass dafür sorgt, dass das Tetrahydrocannabinol besser absorbiert und abgebaut wird. Man müsste enorm große Mengen Tetrahydrocannabinol in einer sehr kurzen Zeit zu sich nehmen, um wirklich eine Überdosis zu sich zu nehmen.
Was Sie sonst noch interessieren könnte!?
Uns erreichen immer wieder Fragen unserer Leser zu den verschiedensten Themen. Doch leider haben wir nicht immer die Möglichkeit auf jede Frage einzeln zu Antworten.
Hier in diesem Artikel versuchen wir deshalb die häufigsten Fragen zum Thema Tetrahydrocannabinol aufzugreifen und für Sie zu beantworten. gerne können Sie uns weitere Fragen stellen. Dafür nutzen Sie doch bitte die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag.
Welche Cannabinoide gibt es noch?
Neben den wohl bekanntesten Cannabinoiden Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) gibt es noch das Cannabinol (CBN).
Kann man THC legal kaufen?
Der Kauf, Besitz und Konsum von Drogen, die den Wirkstoff Tetrahydrocannabinol enthalten, ist in Deutschland illegal.
Welcher Arzt darf medizinisches THC verschreiben?
Eigentlich ist es jedem Haus- und Facharzt erlaubt Cannabis (Sei es als Blüte in Form von Cannabisöl) auf Rezept zu verschreiben. Dies tun allerdings die wenigsten, weil es einige Hürden dabei gibt.
Beeinflusst THC die Wirkung der Pille?
Ob Tetrahydrocannabinol die Wirkung der Pille beeinflusst, kann nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Da es sich bei Cannabis um eine illegale Droge handelt, steht in den Beipackzetteln nicht, ob es zu Wechselwirkungen kommen kann. Allerdings ist eine Nebenwirkungen beim Konsum von Tetrahydrocannabinol Übelkeit bis hin zum Erbrechen. Um sicher zu stellen, dass die Pille den gewünschten Schutz liefert, sollte dies in den ersten Stunden nach der Einnahme verhindert werden.
Ab wann ist man wieder fahrtüchtig?
Der Konsum von Cannabis sollte nicht erfolgen, wenn man noch Auto fahren will. Der Abbau von Tetrahydrocannabinol im Körper ist abhängig vom eigenen Stoffwechsel, weshalb nicht klar geregelt ist, ab wann man wieder fahrtüchtig ist. 36 Stunden ist das Tetrahydrocannabinol im Urin festzustellen.
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Fazit zu Tetrahydrocannabinol
Tetrahydrocannabinol ist einer der Wirkstoffe aus der Cannabispflanze und sorgt während des Konsums für einen berauschenden Zustand. In Deutschland ist der Konsum, Kauf und Besitz des Wirkstoffs illegal und kann strafrechtlich verfolgt werden. Denn dieses Cannabinoid hat viele Nebenwirkungen, dessen langfristige Einschätzung noch sehr schwierig sind.
Die Verwendung von THC im medizinischen Sinne klingt jedoch vielversprechend. Denn Tetrahydrocannabinol hat viele positive Eigenschaften, von denen Menschen mit den verschiedensten Leiden durchaus profitieren können. Hier steht die Forschung aber noch ziemlich am Anfang. Wir sind gespannt was die Zukunft rund um die Cannabinoide bringen wird.
Quellen
- V. Micale, F. Drago: "Endocannabinoid system, stress and HPA axis"; Eur. J. Pharmacol; pub. Jul. 2018; auf: www.ncbi.nlm.nih.gov (abgerufen am: 15.04.20)
- D. Thapa et al.: "The Cannabinoids Δ8THC, CBD, and HU-308 Act via Distinct Receptors to Reduce Corneal Pain and Inflammation"; Department of Pharmacology, Dalhousie University, Halifax, Nova Scotia, Canada; pub. 2018; auf: www.ncbi.nlm.nih.gov (abgerufen am: 15.04.20)
- Zeit.de: Drogen: THC-Gehalt in Cannabis hat sich verdoppelt | ZEIT ONLINE; auf: www.zeit.de (abgerufen am: 15.04.20)
- Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: THC | Gesundheitsportal; auf: www.gesundheit.gv.at (abgerufen am: 15.04.20)